Unsere Anlagestrategie

UniCredit Group Investment Strategy – Asset Allocation

AKTIEN

AKTIEN GLOBAL: NEUTRAL

Der Krieg in Israel belastet die Stimmung und erhöht die Unsicherheit. Bislang zeigen sich Aktien aber weiterhin widerstandfähig, zumal an den Märkten weiterhin Zuversicht herrscht, dass ein „Hard Landing“, also eine schwere Rezession, vermieden werden kann. Allerdings scheinen die höheren Zinssätze noch nicht vollumfänglich spürbar zu sein, und das Risiko verzögerter Bremswirkungen der Zinserhöhungen auf die Wirtschaft sollte nicht vernachlässigt werden. Wir setzen weiterhin auf eine neutrale Gewichtung in globalen Aktien, die Spielraum für taktische Anpassungen an kurzfristige Marktentwicklungen bietet. Auch die Selektion von Sektoren und Titeln hat weiter hohe Bedeutung.

AKTIEN EUROPA: NEUTRAL

Während sich das makroökonomische Umfeld abschwächt und höhere Öl- und Gaspreise eine Herausforderung darstellen, werden europäische Aktien durch das weiterhin restriktive Vorgehen der EZB belastet, auch wenn Signale, dass der Straffungszyklus nun wohl zu Ende ist, zuletzt lauter geworden sind. Die nach wie vor vergleichsweise günstigen Bewertungen europäischer Aktien unterstützen diese Anlageklasse, die entsprechend gute Opportunitäten für wert- und qualitätsorientierte Anleger bieten. Wir bleiben bei einer neutralen Gewichtung.

US-AKTIEN: NEUTRAL

Der starke (wenngleich etwas schwächer werdende) Arbeitsmarkt und die bis dato stabilen Erträge der Unternehmen dürften für ein starkes BIP-Wachstum im dritten Quartal sorgen und US-Aktien unterstützen, aber die gestiegene Unsicherheit in Bezug auf die Dimension der wirtschaftlichen Abkühlung (in den kommenden Monaten) wirkt belastend. Zudem weist der S&P 500 Aktienindex nach wie vor eine außergewöhnlich hohe Marktkonzentration auf. Mögliche Zinssenkungen im kommenden Jahr könnten zinssensitive Segmente (wie Technologie) aber perspektivisch unterstützen. Insgesamt behalten wir eine neutrale
Gewichtung bei.

SCHWELLENLÄNDER-AKTIEN: NEUTRAL

Die wirtschaftliche Erholung Chinas verläuft weniger rasch als erhofft, wenngleich Chinas BIP-Wachstum im dritten Quartal aufgrund gezielter geld- und fiskalpolitischer Stimuli über den Konsenserwartungen lag, und die Krise des Immobiliensektors verschärft sich eher noch. In Lateinamerika entwickelt sich Brasilien aufgrund der Erwartung von (weiteren) Zinssenkungen, da die Inflation sinkt, und von Steuerreformen zu einem Lichtblick. Insgesamt bleiben die Bewertungen von Schwellenländer-Aktien günstig. Wir setzen weiterhin auf eine neutrale Gewichtung, wobei ein selektives Vorgehen nach Ländern und Sektoren bei Schwellenländern unabdingbar bleibt.

ASIEN-PAZIFIK-AKTIEN (ENTWICKELTE MÄRKTE): ÜBERGEWICHTEN

Ein solides Lohnwachstum und die steigende Inflation – bei einer BoJ, die gleichzeitig ihre lockere Geldpolitik fortsetzt – sind positive Faktoren für Japan, das die lange Phase der Deflation hinter sich gelassen zu haben scheint. Darüber hinaus ermutigen der Anstieg der Unternehmensgewinne und die Reform der Tokioter Börse Unternehmen zu umfangreichen Aktienrückkäufen, die sich positiv auf die Kurse auswirken sollten. Ein unerwartet rascher Schwenk der BoJ in Richtung einer restriktiveren Geldpolitik dürfte japanische Aktien hingegen belasten. Insgesamt behalten wir ein Übergewicht bei.

RENTEN

RENTEN GLOBAL: NEUTRAL

Infolge der im vergangenen Jahr massiv gestiegenen Renditen bieten globale Renten mittlerweile konkurrenzfähiges Ertragspotenzial. Angesichts eines Wirtschaftswachstums, das sich zunehmend eintrübt, und einer Inflation, die sich im zweiten Halbjahr (wenn auch weniger rasch als erhofft) abzukühlen scheint, behalten wir unseren Qualitätsfokus bei der Selektion von Anleihen bei.

EUROPÄISCHE STAATSANLEIHEN (EWU): NEUTRAL

Die Eintrübung des makroökonomischen Bildes und die sich (wenn auch langsamer als erhofft) abkühlende Inflation lassen uns trotz der nach wie vor restriktiven Geldpolitik der EZB konstruktiv auf diese Anlageklasse blicken. Das aktuelle Zinsniveau dürfte in der Nähe des Höhepunkts liegen. 

NICHT-EWU-STAATSANLEIHEN: NEUTRAL

Das erneute Aufflammen des Nahostkonflikts ließ die Nachfrage nach sicheren Anlagen zuletzt wieder zunehmen. Angesichts einer US-Wirtschaft, die sich weiterhin erstaunlich robust präsentiert, stützen die sinkende Inflation und Erwartungen der Marktteilnehmer, dass die Fed mittelfristig (Mitte 2024) einen lockereren geldpolitischen Kurs einschlagen dürfte, Nicht-EWU-Staatsanleihen. Die Risiken einer weiteren Straffung durch die Fed sind jedoch weiterhin vorhanden, abhängig von den eingehenden Daten.

EURO-UNTERNEHMENSANLEIHEN MIT GUTER BONITÄT (INVESTMENT GRADE): ÜBERGEWICHTEN

Euro-Unternehmensanleihen mit guter Bonität bieten angesichts gestiegener risikofreier Zinsen interessante Renditen. Angesichts enger Kreditaufschläge verstärken wir unsere qualitativ hochwertige, selektive und defensive Ausrichtung weiter für den Fall, dass sich das makroökonomische Bild spürbarer abkühlen sollte.

HOCHVERZINSLICHE EURO-UNTERNEHMENS-ANLEIHEN: UNTERGEWICHTEN

Die Kreditaufschläge von hochverzinslichen (HY) Unternehmensanleihen berücksichtigen noch nicht in vollem Umfang die mögliche spürbare Abkühlung der Wirtschaft, insbesondere in den USA. Außerdem sind HY-Anleihen nicht ausreichend liquide und erscheinen deswegen in der aktuellen Phase des Konjunkturzyklus nach wie vor wenig interessant.

SCHWELLENLÄNDER-ANLEIHEN (HARTE WÄHRUNG): NEUTRAL

Schwellenländer-Anleihen in harter Währung bieten grundsätzlich eine Interessante Carry, aber unser Fokus liegt weiterhin auf qualitativ hochwertigen Anleihen. Wir bleiben defensiv und selektiv und meiden weiterhin Länder mit hoher Auslandsverschuldung und Leistungsbilanzdefizit.

SCHWELLENLÄNDER-ANLEIHEN (LOKALE WÄHRUNG): ÜBERGEWICHTEN

Schwellenländer-Anleihen in lokaler Währung dürften von den Erwartungen der Marktteilnehmer eines Schwenks der Fed in Richtung einer lockereren Geldpolitik (Mitte 2024) und einer damit potenziell einhergehenden Schwächung des US-Dollars profitieren. In Lateinamerika öffnet die sinkende Inflation den Zentralbanken die Tür zu einer Lockerung der Geldpolitik. Dabei gilt es zu beachten, dass die Entwicklungen der Schwellenländerwährungen, die oftmals hohe Schwankungen aufweisen, den potenziellen Ertrag jedoch merklich beeinträchtigen können.

GELDMARKT/LIQUIDITÄT: NEUTRAL

Cash bietet interessante Renditen, aber wir präferieren Anlagen in renditestärkere festverzinsliche Anlageklassen wie Euro-Unternehmensanleihen mit guter Bonität.

ALTERNATIVE ANLAGEN: NEUTRAL

Alternative Anlagen bieten Diversifikationspotenzial für das Portfolio. Sachwerte profitieren von ihrer Rolle als Instrumente der Inflationsabsicherung.

ROHSTOFFE: NEUTRAL

Rohöl hat sich deutlich verteuert, gestützt durch das knappe Angebot infolge der Produktionseinschränkungen durch die großen Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland und geringe Lagerbestände. Hinzu kommen geopolitische Risiken infolge des Kriegs in Israel.

GOLD: NEUTRAL

Gold bildet im Portfolio grundsätzlich eine gute Absicherung gegenüber geopolitischen Risiken und konnte seinen Charakter als „sicherer Hafen“ zuletzt ausspielen. Die mittel- bis langfristige Performance von Gold dürften aber vor allem an der Entwicklung der US-Renditen hängen. Während das Aufwärtspotenzial des Edelmetalls durch eine hawkishe Fed und den stärkeren US-Dollar limitiert scheint, könnte es mittelfristig von potenziell sinkenden US-Zinsen und den geopolitischen Unischerheiten profitieren. Anhaltend hohe Zinsen und ein weiterhin solides Wirtschaftswachstum würden den Goldpreis hingegen belasten, da andere Anlageklassen in einem solchen Umfeld eine interessante Alternative für Investoren darstellen. 

WÄHRUNGEN

EUR-USD

Der US-Dollar wird kurzfristig unterstützt durch die jüngste hawkishe Fed-Sitzung (trotz unveränderten Zinsniveaus) und die stärkere US-Wirtschaftsdynamik, insbesondere gegenüber der Eurozone.

Entwicklung ausgewählter Finanzmarktindizes

Bitte beachten Sie: Vergangenheitswerte und Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für eine zukünftige Wertentwicklung. Indizes können nicht erworben werden und beinhalten daher keine Kosten. Bei einer Anlage in Wertpapieren fallen Kosten an, welche die Wertentwicklung reduzieren. Die Rendite bei Anlagen in Fremdwährungen kann auch infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen. Um die Entwicklung von Staatsanleihen in einem festen Laufzeitbereich abzubilden, werden so genannte synthetische Anleihen berechnet. Dabei wird jeweils die zum relevanten Zeitpunkt „passendste“ reale (echte) Bundesanleihe herangezogen und als Referenz für die Renditechance der synthetischen Anleihe genommen. Abgebildet ist die Entwicklung der erwarteten Rendite bis zur Endfälligkeit (Yield to maturity) unter folgenden Voraussetzungen: bedingungsgerechte Bedienung der Zinszahlungen und Einlösung sowie Halten bis Endfälligkeit. Insoweit handelt es sich um eine Renditechance. Die Renditechancen spiegeln die unterschiedlichen Risikoeinschätzungen der Anleger zu den jeweiligen Produkten bzw. Ländern wieder (höhere Renditechance=höhere Risikoeinschätzung). Die synthetischen Anleihen können nicht erworben werden und beinhalten daher keine Kosten. Bei Währungen und Rohstoffen sind anfallende Erwerbs- und/oder Verwahrkosten nicht berücksichtigt. Quelle: Refinitiv Datastream. Stand: 16.10.23.