Unsere Anlagestrategie

UniCredit Group Investment Strategy – Asset Allocation

AKTIEN

AKTIEN GLOBAL: NEUTRAL

Die Annahme der Marktteilnehmer, dass das Ende des Zinszyklus in den USA bald erreicht sein könnte, und Zuversicht an den Märkten, dass ein Hard Landing, also eine schwere Rezession, vermieden werden kann, tragen zum anhaltenden Aufschwung an den Aktienmärkten bei. Allerdings ist die verzögerte Wirkung der höheren Zinssätze noch nicht zu spüren, und das Risiko einer Verlangsamung des Gewinnwachstums der Unternehmen in den kommenden Monaten, infolge möglicher verzögerter Bremswirkungen der Zinserhöhungen auf die Wirtschaft, sollte nicht vernachlässigt werden.

AKTIEN EUROPA: NEUTRAL

Während die Unterstützung durch den Post-Pandemie-Aufschwung der chinesischen Wirtschaft zu schwinden scheint, mit negativen Auswirkungen für die europäische Wirtschaft, werden europäische Aktien auch durch das weiterhin restriktive Vorgehen der EZB belastet. Die nach wie vor vergleichsweise günstigen Bewertungen europäischer Aktien unterstützen diese Anlageklasse, die entsprechend gute Opportunitäten für qualitätsorientierte Anleger bieten.

US-AKTIEN: NEUTRAL

Der starke (wenngleich etwas schwächer werdende) Arbeitsmarkt und die bis dato stabilen Erträge der Unternehmen haben US-Aktien unterstützt, aber die gestiegene Unsicherheit in Bezug auf die Dimension der wirtschaftlichen Abkühlung wirkt zunehmend als Belastungsfaktor. Zudem weist der S&P 500 eine außergewöhnlich hohe Marktkonzentration auf (siehe auch Fokus-Teil).

SCHWELLENLÄNDER-AKTIEN: NEUTRAL

Die wirtschaftliche Erholung Chinas verliert offensichtlich an Schwung; die zu bereits zu beobachtenden und noch zu erwarteten geld- und fiskalpolitischen Lockerungen, die gezielt und in ihrem Umfang begrenzt sein dürften, wirken aber stützend. Langfristig gibt die geopolitisch-strategische Konfrontation zwischen den USA und China allerdings nach wie vor Anlass zur Sorge. In Lateinamerika entwickelt sich Brasilien aufgrund der Erwartung von Zinssenkungen angesichts der sinkenden Inflation und von Steuerreformen zu einem Lichtblick. Insgesamt bleiben die Bewertungen von Schwellenländer-Aktien günstig. Ein selektives Vorgehen nach Ländern und Sektoren wird bei Schwellenländern nichtsdestotrotz dringend empfohlen.

ASIEN-PAZIFIK-AKTIEN (ENTWICKELTE MÄRKTE): ÜBERGEWICHTEN

Ein solides Lohnwachstum und die steigende Inflation – bei einer Bank of Japan (BoJ), die gleichzeitig ihre expansive Politik fortsetzt – sind positive Faktoren für Japan, das die lange Phase der Deflation hinter sich gelassen zu haben scheint. Darüber hinaus ermutigen der Anstieg der Unternehmensgewinne und die Reform der Tokioter Börse Unternehmen zu umfangreichen Aktienrückkäufen, die sich positiv auf die Kurse auswirken sollten. Ein unerwartet rascher Schwenk der BoJ in Richtung einer restriktiveren Geldpolitik dürfte japanische Aktien hingegen belasten.

RENTEN

RENTEN GLOBAL: NEUTRAL

Infolge der im vergangenen Jahr massiv gestiegenen Renditen bieten globale Renten mittlerweile konkurrenzfähiges Ertragspotenzial. Die großen westlichen Zentralbanken dürften das Ende des jeweiligen Zinsanhebungszyklus in Kürze erreichen, wenngleich sie aufgrund einer hartnäckigen Kerninflation in diesem Jahr weiterhin restriktiv bleiben dürften. Angesichts eines Wirtschaftswachstums, das sich eintrübt, und einer Inflation, die sich im zweiten Halbjahr abkühlen sollte, behalten wir unseren Qualitätsfokus bei der Selektion von Anleihen bei, etwa für Euro-Investment-Grade Unternehmensanleihen und Staatsanleihen.

EUROPÄISCHE STAATSANLEIHEN (EWU): NEUTRAL

Die Eintrübung des makroökonomischen Bildes und die sich abkühlende Inflation lassen uns trotz der immer noch geldpolitisch restriktiven EZB konstruktiv auf diese Anlageklasse blicken, auch wenn wir angesichts des langsamer als erhofften Rückgangs insbesondere der Kerninflation davon ausgehen, dass die EZB noch weiter an der Zinsschraube drehen wird. Allerdings dürfte das Gros der Zinserhöhungen hinter uns und das aktuelle Zinsniveau in der Nähe des Höhepunkts liegen.

NICHT-EWU-STAATSANLEIHEN: NEUTRAL

Angesichts einer US-Wirtschaft, die sich weiterhin erstaunlich robust präsentiert, stützen die sinkende Inflation und Erwartungen der Marktteilnehmer, dass die Fed mittelfristig einen lockereren geldpolitischen Kurs einschlagen dürften, Nicht-EWU-Staatsanleihen – auch wenn die US-Notenbank noch nicht ganz am Ende des aktuellen Zinserhöhungszyklus angekommen scheint.

EURO-UNTERNEHMENSANLEIHEN MIT GUTER BONITÄT (INVESTMENT GRADE): ÜBERGEWICHTEN

Euro-Unternehmensanleihen mit guter Bonität bieten angesichts gestiegener risikofreier Zinsen interessante Renditen. Angesichts enger Kreditspannen verstärken wir unsere qualitativ hochwertige, selektive und defensive Ausrichtung weiter für den Fall, dass sich das makroökonomische Bild spürbar abkühlen sollte.

HOCHVERZINSLICHE EURO-UNTERNEHMENSANLEIHEN: UNTERGEWICHTEN

Die Kreditspannen von hochverzinslichen (High Yield, HY) Unternehmensanleihen berücksichtigen noch nicht in vollem Umfang die mögliche Abkühlung der Wirtschaft, insbesondere in den USA. Außerdem sind HY-Anleihen nicht ausreichend liquide und erscheinen deswegen in der aktuellen Phase des Konjunkturzyklus nach wie vor wenig interessant.

SCHWELLENLÄNDER-ANLEIHEN (HARTE WÄHRUNG): NEUTRAL

Schwellenländer-Anleihen in harter Währung bieten grundsätzlich eine interessante Carry, aber wir bevorzugen qualitativ hochwertige Anleihen. Wir bleiben defensiv und selektiv und meiden weiterhin Länder mit hoher Auslandsverschuldung und Leistungsbilanzdefizit.

SCHWELLENLÄNDER-ANLEIHEN (LOKALE WÄHRUNG): ÜBERGEWICHTEN

Schwellenländer-Anleihen in lokaler Währung dürften von den Erwartungen der Marktteilnehmer eines Schwenks der Fed in Richtung einer lockereren Geldpolitik und einer damit potenziell einhergehenden Abschwächung des Dollars profitieren. In Lateinamerika öffnet die sinkende Inflation der Zentralbanken die Tür zu einer Lockerung der Geldpolitik. Dabei ist zu beachten, dass die Entwicklungen der Schwellenländerwährungen, die oftmals hohe Schwankungen aufweisen, den Ertrag jedoch merklich beeinträchtigen können.

GELDMARKT/LIQUIDITÄT: NEUTRAL

Cash bietet interessante Renditen, aber wir präferieren Anlagen in renditestärkere festverzinsliche Anlageklassen wie Staatsanleihen und Euro-Unternehmensanleihen mit guter Bonität.

ALTERNATIVE ANLAGEN: NEUTRAL

Alternative Anlagen bieten Diversifikationspotenzial für das Portfolio. Sachwerte profitieren von ihrer Rolle als Instrumente der Inflationsabsicherung.

ROHSTOFFE: NEUTRAL

Rohstoffe werden durch die Sorgen um eine globale Wachstumsverlangsamung belastet. Sollte die geld- und fiskalpolitische Lockerung Chinas aggressiver als erwartet ausfallen, könnten sich die Ölpreise wieder erholen.

GOLD: ÜBERGEWICHTEN

Gold profitiert weiterhin von der Erwartung mittelfristig sinkender US-Zinsen und einer Abschwächung des US-Dollar. Das Edelmetall bildet im Portfolio einen guten Ausgleichsfaktor zu geopolitischen Risiken und den Schwankungen an den Aktienmärkten. Anhaltend hohe Zinsen und ein weiterhin solides Wirtschaftswachstum könnten den Goldpreis hingegen belasten, da andere Anlageklassen in einem solchen Umfeld eine interessante Alternative für Investoren darstellen.

WÄHRUNGEN

EUR-USD

Nach den schwächeren Zahlen zum US-Verbraucherpreisindex vom Juni könnte der US-Dollar gegenüber dem Euro geringfügig schwächer werden. Die makroökonomische Dynamik in der Eurozone scheint andererseits auf wackligeren Füßen zu stehen als in den USA.